Das Warten sollte ein Ende haben den es war mal wieder Photokina. Ich habe mich schon lange gefreut und war froh als ich dann tatsächlich vor der Köln Messe stand. Also rein ins Vergnügen.
Wie immer geht es mit den Ständen der großen Hersteller los. Überall neue Modell und Flaggschiffe. Eine richtig dickes Highlight konnte ich allerdings nicht finden. Also zu den Trends und Hype’s.
System-Kameras
Größter Trend sind wohl die System-Kameras. Digitale Kameras mit Wechselobjektiv aber ohne Spiegel. Ein Konzept das für mich nicht wirklich Sinn macht. Also habe ich mich bei Olympus mal fachkundig beraten lassen. Aber überzeugt hat mich das alles nicht. Dazu aber auch bald einen gesonderten Artikel.
Simple-Kameras
Weglassen will gelernt sein und richtig eingesetzt werden. So wie hier.
Ein wenig beachteter Trend sind Kameras, die wirklich absolut reduziert sind. Diese Geräte bieten einen kleinen Zoom, die Möglichkeit Fotos zu schiessen, zu betrachten und überflüssige zu löschen. Dabei werden sie in kleine mehr oder weniger stylische Gehäuse verpackt, die sehr übersichtlich sind. Als Zielgruppe sind definitiv die Leute zu sehen die nur „knipsen“ aber nicht ihr Smartphone benutzen wollen oder können weil sie keins haben. Diese Nutzer sind doch schon lange mit den Funktionen einer normalen Kompaktkamera überfordert.
Für mich der sinnvollste Trend, auch wenn er nicht besonders attraktiv ist oder für das nächste Funktionswettrennen der Hersteller taugt.
Android Kameras
Ich war sehr gespannt diese neuen Kameras mal in die Hand zu nehmen.
Als erstes war die Nikon COOLPIX S800c an der Reihe. Die Größe des Gerätes hat mir zugesagt doch der Touchscreen reagiert schlecht. Auch finde ich die Software schlecht integriert: so lässt sich während ich auf dem Homescreen bin die Kamera nicht per Druck auf den Auslöser starten. Das Objektiv und Bildqualität kann ich nicht werten, sollte allerdings auf einem ordentlichen Niveau liegen. Mein Fazit zur Coolpix ist: Ein Anfang ist gemacht, aber da ist noch ganz viel Platz nach oben.
Also weiter zu einer Firma die sich mit Android und Touchscreen-Geräten auskennen sollten. Samsung. Hier wurde die Galaxy Camera präsentiert.
Wie bei den Handys leidet Samsung auch hier an der „Make the Display bigger“-Krankheit. Und hier haben sie es nicht nur dabei belassen das Gerät vollkommen zu überdimensionierten. Nein auch der Zoom ist dermaßen lang ausgefallen. Im Gegensatz dazu wurde an fast allen Button gespart. Die vermeintliche Handy-Software ist hier deutlich besser integriert. Eine vernünftige Bedienung der Kamera ist allerdings nur mir 2 Händen möglich. Der vollständig manuelle Modus war für mich unbenutzbar, da sich die Bedienelemente fast vollständig über das Motiv legen.
Mein Urteil: Kommt mal wieder runter und beachtet mehr was man wirklich braucht als was man technisch bauen kann.
Niedere Instinkte
Dieses Jahr ist mir deutlicher als sonst aufgefallen wie viele Besucher, weniger Besucherinnen, mit kompletter Ausrüstung auf die Messe ausrücken um dort jedes Modell in knappem Outfit zu belagern. Natürlich fördern die Hersteller mit entsprechenden Show derartiges Verhalten. Auf vielen Ständen war ein Haufen aus „Fotografen“, die mit zum bersten gefüllten Rucksäcken über einander lagen und mittels 70-200 das Objekt der Begierde auf die Speicherkarte laden wollten. Und anschließend tauchen zu Tausenden der Artige Fotos in dem Communitys auf.
Ich finde es befremdlich und möchte mich ein wenig von derartigem Verhalten distanzieren.
Messe-Feeling

Topliste der schönste Messestände:
- Sony | Gute Gestaltung und vielseitige Präsentationsformen
- Tamron | Hübsche Gestaltung aber eher langweile Darstellung der Produkte
- Nikon | Offen, freundlich, alles zum Anfassen und interessante Redner auf der Bühne
- Leica | Beeindruckende Fotos und markengerechte Gestaltung
- Samsung | Viele Aktionen. Viele Testkameras, aber kaum Objektiv-Variation
Die Messe selber hat auf mich einen etwas weniger spannenden und attraktiven Eindruck gemacht. Es fehlten ein paar Aussteller die für mich definitiv zu einer Fotografie-Welt dazu gehören. Auch die Stadt Köln war weniger begeistert. Bei früheren Photo-Messen war deutlich mehr Action in der City zu spüren. Die auf den Domplatz geklebten Fotos begleitet von Organisationen, die einem zu ihrem Thema bequatsche und zu Spenden überreden wollen, passen für mich nicht ins Bild einer schönen Messe.
Nun heißt es also wieder 2 Jahre Füße still halten und auf die Photokina 2014 freuen. Bis dahin, Köln.
Schreibe einen Kommentar